FREITAG, 10. Februar 2017

  • 18:00 Uhr  ---  1. Hemadglonker-Umzug (Treffpunkt Radio Weiland) mit der Kißlegger Bevölkerung & befreundeten Zünften
    anschließend Hudeltanz       (Bühne 1 - vor dem Neuen Schloß)
  • bis 1 Uhr  ---  anschließend Hudelfeschd (Festzelt vor dem Neuen Schloß)

 

UMZUGSFOLGE:

  1. Fanfarenzug der Kolpingsfamilie Kißlegg
    Schnarragagges – Heidenei
  2. Kißlegger Kindergärten mit Eltern der Kinder
    Schnarragagges – Heidenei
  3. Narrenzunft Immenried mit Fehlamusik Immenried
    Lass d´Finger von d´r Fehl -
    sonscht juckt d´r d´Deifel an d´Kehl!
  4. Narrenzunft Hundsknochen Rötenbach
    Hundsknochen - Wau Wau
  5. Katzawäldele Musikanten Bergatreute
  6. Narrenzunft Kresenzhexa Wolfegg
    Hexaholz - raucha soll’s
  7. Narrenzunft Deuchelrieder Deichelmännle
    Bohr it rum - Wasser kumm
  8. Mühlenhexenzunft Wangen e.V.
    A Hex – au des no
  9. Narrenzunft Kißlegger Hudelmale mit Hudelmusik Kißlegg
    Schnarragagges – Heidenei
  10. Närrisches Volk im Hemadglonker
    Schnarragagges – Heidenei

 

UMZUGSWEG:

Aufstellung:         Schloßstraße (ab Bahnhofsdreieck, Höhe Radio Weiland)

Umzugsweg:        Schloßstraße, St.-Anna-Straße, Kirchmoosstraße, Dr.-Franz-Reich-Straße bis zum Rathausplatz.

 

Einladung zum Hemadglonkerumzug am 10. Februar 2017


Liebe Narrenfreunde,

anlässlich des 50-jährigen Bestehens unserer Narrenzunft Kißlegger Hudelmale e.V. veranstalten wir erstmals zum Auftakt unseres Festwochenendes einen nächtlichen

Hemadglonkerumzug durch Kißlegg
am Freitag, 10. Februar 2017 um 18:00 Uhr.

Treffpunkt ist ab 17:45 Uhr in der Schloßstraße (Höhe Radio Weiland). Die Auflösung des Umzuges ist am Rathausplatz. Im großen Festzelt vor dem Neuen Schloß kann anschließend bis tief in die Nacht gefeiert werden.

„Ob alt, ob jung, ob groß, ob klei“ - zum Mitmachen bei diesem Hemadglonker-Umzug sind alle „kleinen und großen Kißlegger“ ganz herzlich eingeladen: Befreundete Narrenzünfte und Musikkapellen aus der Nachbarschaft werden ebenfalls teilnehmen.

 


Was ist ein „Hemadglonker“ ?


Umzugsweg - zum Vergrößern bitte klicken

„Hemad“ ist der umgangssprachliche Ausdruck für „Hemd, Nachthemd“.

„Glonkerei“ bedeutet „umherziehen“. Im weiteren Sinne auch „einer, der rumhängt und nix taugt“ oder „ein Mensch, der es mit der Pünktlichkeit nicht so genau nimmt, weil er viel zu bequem ist“.

Als Fasnetsfigur erfreut sich der „Hemadglonker“ großer Beliebtheit. Er trägt bevorzugt ein altes weißes Nachthemd, eine weiße Zipfel- oder Schlafmütze bzw. ein weißes Schlafhäubchen, eine Laterne und zieht damit umher.

Der Hemadglonker ist mit allerlei lärmenden Utensilien wie z.B. Topfdeckel, Büchse, Tröte, Trillerpfeiffe, Kuhglocke, Rätsche, Kochtopf samt Kochlöffel usw. ausgestattet, mit denen er „Katzenmusik“ [1] macht, dazu singen und im Takt jucken kann. Das Gesicht kann weiß geschminkt oder mit Mehl eingepudert werden. Manchmal zeugt diese Gesichtsfarbe auch vom Zustand des fasnetsgeschädigten Glonkers.

 


Woher kommt der Brauch des „Hemadglonkerumzugs“?


Es gibt verschiedene Überlieferungen, wann und wie der Brauch des Hemadglonkerumzugs entstanden ist. Beispielsweise besagt eine Überlieferung, dass ein Konstanzer Lehrer seine Schüler als „Hemdglonker“, also als jemand, „der herumhängt und nichts taugt“, bezeichnet hat, weshalb sich die Schüler als solche verkleideten und mit grausiger „Katzenmusik“ [1] an die Lehrerwohnung marschierten, um sich zu rächen.

Seit 1879 ziehen in der Konstanzer Fasnet die Schüler und Studenten weiß gekleidet, mit weißer Zipfelmütze, fackeltragend und lärmend vor die Wohnungen ihrer Professoren, um diesen deren Schrulligkeiten und Lässlichkeiten vorzuhalten.
Dieser Brauch wurde bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges von den Konstanzer Schülern alljährlich am Schmotzigen Donnerstag weitergeführt. Während des Krieges wurde die Tradition jedoch unterbrochen und erst 1949 wiederbelebt. Hemadglonkerumzüge sind in der schwäbisch-alemannischen Fasnachtslandschaft bis hinauf in den Schwarzwald weit verbreitet, doch ihr Ursprung lag in Konstanz. Es waren hauptsächlich Lehrer, die den Hemdglonkerbrauch von hier auf die Dörfer und Städte im weiten Umkreis trugen.

In der Fastnachtslandschaft Oberschwaben-Allgäu finden Hemadglonkerumzüge u.a. in Weingarten, Ravensburg, Baienfurt, Tettnang und Aulendorf statt.

Da die Fasnet ein lebendiges Kulturgut ist und sich stetig weiterentwickelt, wollen wir zu unserem Jubiläum die Tradition des Hemadglonkerumzuges in Kißlegg neu begründen und hoffen auf zahlreiche kleine und große Teilnehmer, die lärmend durch unseren Flecken ziehen!


[1] „Katzenmusik“ ist nicht nur das Katzengeschrei in lauen Sommernächten. Die Bezeichnung „Katzenmusik“ wird schon seit dem 18. Jahrhundert für jede Art von misstönender Musik verwendet. Damals war Katzenmusik ein wenig harmonisches Ständchen, das Studenten jemandem darbrachten, um ihn zu verhöhnen